Von Dietmar Klostermann

Wer hätte das gedacht, dass es mit der Fußballkultur in Ghana so schlecht steht? Gestern griff Fußball-Verbandspräsident Kwesi Nyantakyi in dem westafrikanischen Staat zum letzten Strohhalm, um die leeren Stadien bei den Ligaspielen wieder zu füllen: "Sexy Frauen" will der Top-Funktionär auf den Rängen platzieren, um die männlichen Fans zurück in die Arenen zu locken. Man müsse zu allen Tricks greifen, so der verzweifelte Kwesi Nyantakyi. Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen, hatte doch Ghana noch mit großer Fußballkunst dem späteren Weltmeister Deutschland bei der WM 2014 in der Vorrunde ein 2:2 abgerungen? Aber die besten Kicker spielen in den europäischen Ligen, so dass die daheimgebliebenen bei weitem nicht mehr so sexy sind, um die Massen zu betören. So werden in Ghanas Stadien künftig ganz andere Lustschreie den Grottenkick übertönen. Ob das den Fifa-Normen entspricht, ist allerdings offen.