Leserbrief Zu wenig Frauen politisch engagiert

„Gesetz soll mehr Frauen im Bundestag erzwingen“, SZ v. 12. November

Losgelöst von verfassungsrechtlichen Fragen zu einem solch gravierenden Eingriff in einen innerparteilichen – staatliche Wahlen vorbereitenden – Wahlakt, weil von Gesetzes wegen alleine eine Geschlechtszugehörigkeit auf die Listenaufstellung maßgeblich Einfluss nehmen soll, sei die Frage erlaubt, was die Basis dazu sagt: Ich war über 19 Jahre SPD-Ortsvereinsvorsitzender mit in der Spitze 170 Mitgliedern. Es wäre uns nicht gelungen, für die kommunalen Wahlen genug engagierte und geeignete Kandidatinnen zu finden, um die Wahllisten nach Barleys Vorstellungen zu beschicken. Der Frauenanteil im Ortsverein war deutlich geringer als der Männeranteil, noch geringer war das Interesse der Frauen an einem Mandat. Wer aber als Frau mitmachen wollte, war hoch willkommen. „Mann“ war weder zu dumm, noch zu bösartig, die Listen bestmöglich aufzustellen. Gilt dies auf höherer Ebene nicht? Wenn der Proporzgedanke eine Rolle spielen soll, ist eher der Frauenanteil in den Parteien zu steigern, ohne Mandatsbewerber des anderen Geschlechts zu diskriminieren.

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