Die in Erfurt erscheinende "Thüringer Allgemeine" bewertet das neue Führungs-Duo der SPD: Wer den Chefdiplomaten mit geschlossenen Augen hört, wähnt den Altkanzler vor sich. (...) Die Partei findet das gut. Nicht, dass sie Schröder je wirklich geliebt hät

Die in Erfurt erscheinende "Thüringer Allgemeine" bewertet das neue Führungs-Duo der SPD: Wer den Chefdiplomaten mit geschlossenen Augen hört, wähnt den Altkanzler vor sich. (...) Die Partei findet das gut. Nicht, dass sie Schröder je wirklich geliebt hätte, aber sie mag den Erfolg. Den gab es zuletzt unter ihm..

Die in Erfurt erscheinende "Thüringer Allgemeine" bewertet das neue Führungs-Duo der SPD: Wer den Chefdiplomaten mit geschlossenen Augen hört, wähnt den Altkanzler vor sich. (...) Die Partei findet das gut. Nicht, dass sie Schröder je wirklich geliebt hätte, aber sie mag den Erfolg. Den gab es zuletzt unter ihm... Steinmeier kopiert den Mentor und verzichtet dabei auf dessen Fehler. So greift er erst gar nicht nach dem Parteivorsitz. Franz Müntefering soll es richten. Steinmeier weiß genau, was er an dem 68-jährigen Sauerländer hat. Neue Chancen für die SPD macht die Ulmer "Südwest Presse" aus: Der Sturz Kurt Becks und die Krise des internationalen Finanzsystems haben wenig miteinander zu tun. Doch beide Vorgänge sind ursächlich für die Rückkehr der SPD als ernst zu nehmender Akteur auf der politischen Bühne. Unter neuer Führung schöpft die Partei jenen Mut, der sie am Ende der Amtszeit des Pfälzers auf ganzer Linie verlassen hatte. Angesichts einer Marktordnung, die ihr Vertrauenskapital fast komplett verspielt hat, sieht sich die SPD als Hüterin des Sozialstaats erst recht im Aufwind. Auch die Berliner Zeitung "Neues Deutschland" blickt voraus auf die Bundestagswahl 2009: Was ihnen die Spaltung der Gesellschaft durch Prekarisierung erwartungsgemäß nicht eingetragen hat, könnte die Gefährdung der Geldanlagen eines Teils der Bevölkerung einbringen: eine Aufwertung. Wenn es der SPD gelänge, als Sachwalter des "guten", weil redlich erworbenen Kapitals zu erscheinen, das vor den Heuschrecken zu beschützen ist, würde sie im Namen auch des "kleinen Mannes" reden können, der um seine Spargroschen fürchtet. Damit könnte sie sich dann sogar ihren nächsten Traum erfüllen - die Linke in Gefahr bringen. Mit der Aussicht auf eine spürbare Erhöhung der Renten im kommenden Jahr beschäftigt sich die "Passauer Neue Presse": Zur Euphorie besteht nach wie vor kein Anlass. Denn erstens wird de facto auch von dieser Erhöhung wenig übrig bleiben, wenn man etwa an die Einführung des Gesundheitsfonds Anfang 2009 denkt - er bürdet alten wie jungen Bundesbürgern höhere Lasten auf. Und zweitens geht die Aufschwungphase der deutschen Wirtschaft gerade zu Ende. Deshalb sollten die Senioren sich möglichst schnell freuen, ehe der Trend wieder nach unten weist.

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