Ersaufen im billigen Sprit

Meinung: Ersaufen im billigen Sprit

 Dietmar Klostermann ist stellvertretender Leiter im Ressort Landespolitik/Region

Dietmar Klostermann ist stellvertretender Leiter im Ressort Landespolitik/Region

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Meinung:

Ersaufen im billigen Sprit

Von Dietmar Klostermann

Wenn es stimmt, dass alle Trends aus den USA zu uns herüberwehen, dann Gnade uns Gott. Denn die Amis feiern gerade eine Auto-Orgie mit gigantischen Ausmaßen. Wegen der extrem niedrigen Spritpreise werden fast nur noch die größten Spritsäufer gekauft: riesige Pickups und SUVs (sprich Ess-Ju-Wies). Also jene massigen Geländewagen, in denen hierzulande meist betuchte Damen beim Shopping-Ausflug gesehen werden. Der Spritsäufer-Trend wird in Deutschland aber an natürliche Grenzen stoßen: In den engen Parkhäusern, die die Stadtväter noch zu VW-Käfer-Zeiten konzipiert hatten, schrammen die Riesendinger an den Wänden lang. Und wenn die Groß-Fahrzeuge zwei Parkbuchten blockieren, gibt es Knöllchen. Dann ist der Spritpreis-Vorteil eher relativ. Weil aber keiner nur in der Pampa rumgurken will, wo kein städtisches Leben pulst, heißt die deutsche Lösung: ein Mini als Zweitwagen muss her. Denn zwei saufen noch mehr Sprit als einer.

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