Leserbrief „Ernüchterung im Serail“ Zeltpalast Merzig Stoff fulminant umgedichtet

„Ernüchterung im Serail“

Eigentlich dachte ich, an Mozarts Entführung aus dem Serail könne man kaum etwas retten: Es ist bestenfalls Kunst als „bewusstlose Geschichtsschreibung“ im Sinne Adornos. Von Mozarts Jammerlappen ist Belmonte unerreicht, die Klischees schon fast stilbildend, seien es die der Geschlechterrollen oder der evidenten und latenten Rassismen. Und dann gibt es eine fulminante Umdichtung und pointierte Aktualisierung des Stoffes von Zaimoglu/Senkel, und in der Provinz rumort es: Muss der Ungläubige und Apostat uns auf einmal die Welt erklären? Noch dazu ohne ein Bühnenbild. Zu Mozarts Jammerlappen gehören auch seine Kritiker.

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