Zur Lockerung des Schweizer Bankgeheimnisses schreibt der "Tages-Anzeiger" aus Zürich: Die normale Bankbeziehung wird auch in Zukunft diskret bleiben, den "gläsernen Bankkunden" wird es nicht geben. (. . .) Die große Mehrheit der Bürger will nic

Zur Lockerung des Schweizer Bankgeheimnisses schreibt der "Tages-Anzeiger" aus Zürich: Die normale Bankbeziehung wird auch in Zukunft diskret bleiben, den "gläsernen Bankkunden" wird es nicht geben. (. .

Zur Lockerung des Schweizer Bankgeheimnisses schreibt der "Tages-Anzeiger" aus Zürich: Die normale Bankbeziehung wird auch in Zukunft diskret bleiben, den "gläsernen Bankkunden" wird es nicht geben. (. . .) Die große Mehrheit der Bürger will nicht, dass die Schweiz von Kriminellen und Steuerhinterziehern missbraucht wird und so zu einem "Schurkenstaat" degeneriert. Das bisher geltende Bankgeheimnis wurde in erster Linie auch durch Missbrauch diskreditiert. Gleichzeitig haben die Spitzen in Politik und Wirtschaft in unserem Lande zu lange die Illusion aufrechterhalten, das Bankgeheimnis auch für ausländische Steuerhinterzieher konservieren zu können - gegen alle Warnungen. Die entsprechenden Zusagen der österreichischen Regierung kommentiert die in Wien erscheinende Zeitung "Die Presse": Wir haben halt jetzt ein bisserl ein Bankgeheimnis, und wir werden noch interessante Diskussionen über den Begriff des "begründeten Verdachts" erleben. Bei aller Skepsis gegenüber "österreichischen Lösungen" muss man diese hier verteidigen. Vor allem gegen jene Vertreter von Attac und den Grünen, für die es immer noch zu viel Bankgeheimnis gibt. Ihnen ist die Moral des Ganzen wichtiger als das Recht des Einzelnen. (. . .) Wenn sich Macht und Moral verbinden, ist der freiheitsliebende Bürger immer gut beraten, sich auf die Seite des Rechts zu stellen - und damit des Bankgeheimnisses. "Der Standard", ebenfalls aus Wien, zieht andere Schlüsse: Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Steuergerechtigkeit, wird es doch damit für den Sparer sinnlos, grundsätzlich legales Geld außer Landes zu bringen. Österreich wird sich als internationaler Bankenplatz ein neues, gerechteres Geschäftsmodell ausdenken müssen. Dies ist gut für all die Steuerzahler, die in ihrer Heimat jeden einzelnen Euro versteuern, egal, ob das Geld aus Arbeit oder Kapitalerträgen stammt.

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