Die Zeitung "Berlingske Tidende" (Kopenhagen) meint am Sonntag zur Aussage des britischen Ex-Premierministers Tony Blair über den Irak-Krieg:

Die Zeitung "Berlingske Tidende" (Kopenhagen) meint am Sonntag zur Aussage des britischen Ex-Premierministers Tony Blair über den Irak-Krieg:Die Briten erfuhren, dass der 11. September für seine Entscheidung zum Kriegseintritt wichtig war und dass es sich um eine "politische Entscheidung" handelte

Die Zeitung "Berlingske Tidende" (Kopenhagen) meint am Sonntag zur Aussage des britischen Ex-Premierministers Tony Blair über den Irak-Krieg:Die Briten erfuhren, dass der 11. September für seine Entscheidung zum Kriegseintritt wichtig war und dass es sich um eine "politische Entscheidung" handelte. Damit setzte Blair einen Akzent für die völkerrechtliche Debatte um die Legalität dieses Krieges. Offen bleibt, was Blair über die Qualität der Geheimdienstberichte wusste, und welche Rolle sie bei seinen Entscheidungen spielten. Das fehlte bei der Anhörung. Deshalb werden wir wohl noch mehr über Tony Blairs Sicht des Irak-Krieges hören.Die Londoner "Sunday Times" schreibt dazu:Blair ist auf keinen Fall unaufrichtig in seinem Glauben, dass Saddam Hussein ein böser Herrscher war, der im Interesse des globalen Friedens und der Harmonie beseitigt werden musste, oder auch nur in seiner ursprünglichen Überzeugung, dass die Erkenntnisse über die "Massenvernichtungswaffen" (. . .) ausreichten, um damit einen Krieg zu begründen. (. . .) Der entscheidende Punkt aber ist, dass Blairs messianischer moralischer Imperativ und seine Sehnsucht nach einer führenden Rolle auf der Weltbühne perfekt und zweckmäßig aufeinander abgestimmt waren."The Guardian" (London) meint:Es gibt einen Planeten, fern der Realität, auf dem lebt Tony Blair. (. . .) Auf dieser alternativen Erde verschwinden Tatsachen und Lüge wird zur Wahrheit. Fakten werden in Meinungen umgewandelt und Einschätzungen zu Beweisen. Erfolg und Versagen sind beides das Gleiche. Auf diesem seltsamen Planeten war die Invasion des Iraks kein Disaster sondern eine notwendige und sogar heldenhafte Tat. Die "NZZ am Sonntag" beschäftigt sich mit der Zukunft des Afghanistan-Einsatzes:Der Wunsch nach einem Abzug aus Afghanistan ist bei den westlichen Mächten so stark, dass Fakten schöngefärbt werden und Hoffnung mit Analyse verwechselt wird. (. . .) Die Kämpfer der Taliban sollen einerseits gekauft, mit ihrer Führung soll andererseits verhandelt werden - und die Regierung Karsai erhält zur Beruhigung Geld. Das alles wird die Taliban weder schwächen noch vernichten. Im Gegenteil. Es geht nur darum, dass die Nato halbwegs ehrenvoll abziehen kann.

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