Die "Süddeutsche Zeitung" ist irritiert über Vorschläge zur Aufstockung des 750-Milliarden- Rettungspakets für den Euro:

Die "Süddeutsche Zeitung" ist irritiert über Vorschläge zur Aufstockung des 750-Milliarden- Rettungspakets für den Euro: Wie wenig manche in der Eurozone gelernt haben, zeigte sich am Mittwoch. Portugal konnte entgegen manchen Erwartungen an den Finanzmärkten problemlos neue Kredite aufnehmen

Die "Süddeutsche Zeitung" ist irritiert über Vorschläge zur Aufstockung des 750-Milliarden- Rettungspakets für den Euro:Wie wenig manche in der Eurozone gelernt haben, zeigte sich am Mittwoch. Portugal konnte entgegen manchen Erwartungen an den Finanzmärkten problemlos neue Kredite aufnehmen. Und trotz dieses beruhigenden Signals fiel EU-Kommissions-Präsident José Manuel Barroso nichts Besseres ein, als einen größeren Euro-Rettungstopf zu fordern. Deutschland und Frankreich sind zu Recht entsetzt.

Auch die "Stuttgarter Zeitung" kritisiert die Aussagen Borrosos:

Die ausweichenden Reaktionen auf die Äußerungen Barrosos lassen aber ahnen, dass die große Harmonie eher unwahrscheinlich ist. Kein Wunder, denn die Erfahrungen aus den Krisen Griechenlands und Irlands zeigen, dass die Märkte mit Geld nicht zu beeindrucken sind. Solange die politischen Akteure nicht glaubhaft den Eindruck zu erwecken vermögen, dass Europa zusammenrückt, sehen die Spekulanten keinen Anlass, ihr Spiel "Wie haltet ihr es mit der Solidarität?" aufzugeben.

Die "Lübecker Nachrichten" sind gegen einen "ins Blaue festgesetzten Stichtag" für einen Abzug aus Afghanistan:

(Er) wäre eine Einladung an die aufständischen Taliban, bis dahin zu überwintern, um dann erneut die Macht an sich zu reißen. Gerade dies soll auf der Grundlage von UN-Beschlüssen verhindert werden. Keinen Terminhorizont abzustecken hieße, Druck von der Kabuler Regierung zu nehmen, selbst für Sicherheit zu sorgen und eine inner-afghanische Lösung anzustreben.

Die "Mitteldeutsche Zeitung" sieht dabei Widersprüche in der Haltung der SPD:

Hinter der Bühne tuscheln alle Experten, dass die Lage am Hindukusch einen Abzug noch nicht ermöglicht. Die SPD hört darüber hinweg. Sie müsste sonst Ernst machen und das Mandat ablehnen. Das will sie nicht. Das Spiel, das hier gespielt wird, ist durchschaubar. Es gibt gute Gründe, für einen Abzug zu sein. (. . .) In Berlin wird indes ein anderes Szenario immer wahrscheinlicher: Dass die Politik den selbst geweckten Erwartungen erliegt und spätestens 2012 unter dem Druck der näher rückenden Bundestagswahl einen Abzug einleitet, den sie im Kern für falsch hält. Sie würde zum Opfer ihrer eigenen Verlogenheit.

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