Die "Salzburger Nachrichten" beschäftigen sich mit dem Inzest-Skandal im österreichischen Amstetten und sehen dabei noch viele offene Fragen:

Die "Salzburger Nachrichten" beschäftigen sich mit dem Inzest-Skandal im österreichischen Amstetten und sehen dabei noch viele offene Fragen:Es geht nicht in erster Linie darum, Mitwisser oder gar Mitschuldige an der weltweit einzigartigen Untat zu finden. Es geht vor allem darum, für die Zukunft zu lernen

Die "Salzburger Nachrichten" beschäftigen sich mit dem Inzest-Skandal im österreichischen Amstetten und sehen dabei noch viele offene Fragen:Es geht nicht in erster Linie darum, Mitwisser oder gar Mitschuldige an der weltweit einzigartigen Untat zu finden. Es geht vor allem darum, für die Zukunft zu lernen. Wie schaffen wir ein Klima der Offenheit, in dem nicht jeder, der einen Verdacht meldet, als Kinderschänder gebrandmarkt wird? Wie können wir Frauen und Kindern, die unterdrückt und gepeinigt werden, Mut zur Gegenwehr geben? Und wie können wir die Jugendbehörden von unsinnigen bürokratischen Aufgaben befreien und ihnen mehr Zeit für die Arbeit mit den Familien ermöglichen? Auch der "Tages-Anzeiger" aus Zürich sieht Veränderungsbedarf in der Gesellschaft:Das Problem ist nicht mangelnde soziale Kontrolle, sondern wen diese trifft - und wen nicht. Allein erziehende, arbeitende, ausländische Mütter stehen unter ständigem Verdacht, ihre Kinder zu vernachlässigen. Patriarchen wie Josef Fritzl müssen sich nicht rechtfertigen. Um herauszufinden, ob Fritzls Tarnung perfekt war oder viele Menschen zu lange wegschauten, bedarf es selbstkritischer Analysen. Bis jetzt zeigen die österreichischen Behörden dazu keine Bereitschaft. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" bewertet die Tarifeinigung bei der Post: Überraschend ist allenfalls das schnelle Einschlagen der Gewerkschaft. Sieben Prozent für zwölf Monate hat Verdi gefordert, sieben Prozent für 26 Monate erhalten. Da haben IG Metall und IGBCE ganz andere Abschlüsse erzielt. Verdi wollte vor allem eine Verlängerung der Arbeitszeit verhindern und die Beschäftigungsgarantie verlängern. In Zeiten eines abflauenden Aufschwungs eine gute Strategie. Die "Thüringer Allgemeine" (Erfurt) meint zum Betreuungsgeld: Ein Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder zu Hause versorgen, soll den Rechtsanspruch auf Krippe flankieren. Das sei eine "bildungspolitische Katastrophe" - Originalton von der Leyen im letzten Herbst, mit der sie mittlerweile aber "gut leben" kann. Diese Weichspülung ist ihr nicht nachzusehen. Kinder ärmerer Familien werden damit auf frühkindliche Bildungsangebote verzichten müssen. So wird Benachteiligung schon vor der Schule zementiert.

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