Die "Rhein-Neckar-Zeitung" aus Heidelberg schreibt nach der Tragödie bei der Loveparade über den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland:

Die "Rhein-Neckar-Zeitung" aus Heidelberg schreibt nach der Tragödie bei der Loveparade über den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland: Politik ist oft ungerecht. Das erfahren insbesondere Politiker, die zurücktreten müssen, obwohl sie sich keiner persönlichen Schuld bewusst sind

Die "Rhein-Neckar-Zeitung" aus Heidelberg schreibt nach der Tragödie bei der Loveparade über den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland: Politik ist oft ungerecht. Das erfahren insbesondere Politiker, die zurücktreten müssen, obwohl sie sich keiner persönlichen Schuld bewusst sind. Jetzt wird auch noch von Sauerland verlangt, dass er auf sämtliche Pensionsansprüche verzichtet. Weshalb er? Wieso nur er? Weil er zurzeit der Einzige unter den mutmaßlichen Verantwortlichen der Tragödie ist, dessen die Öffentlichkeit habhaft werden kann.Die "Nürnberger Nachrichten" bewerten den Fall anders: Sauerland klammert sich noch immer an sein Amt - aus persönlich noch verständlichen, politisch aber verheerend wirkenden Motiven. Es geht ihm auch um sein Einkommen. ( ) Dabei würde er kaum ins Bodenlose fallen. Dass ein OB, der sich in seiner Stadt nicht mehr blicken lassen kann, auch aus materiellen Gründen im Amt bleibt, das ist eine makabre und fürs Ansehen der Politik fatale Pointe der Katastrophe von Duisburg.Die "Neue Osnabrücker Zeitung" meint zum selben Thema:Adolf Sauerland kann unmöglich Oberbürgermeister bleiben. Das wissen seine Beamten, das wissen die Angehörigen der Opfer, das weiß auch die CDU-Spitze. Sauerland selbst ist es sicherlich auch klar. Eine andere Frage ist, wie und wann es dazu kommt. Ein schneller Rücktritt hätte einen Teil des Zorns gebändigt. Kaum vorstellbar ist allerdings, dass er den Angehörigen wirklich ein Trost gewesen wäre. Jeder, der den sofortigen Abgang ohne materielle Rücksicht verlangt, möge zudem prüfen, wie er sich selbst verhielte. Sauerland hat Fehler gemacht. Schwere Fehler, wie es aussieht. Sicher ist aber, dass er nicht der Einzige war. Die "Frankfurter Rundschau" äußert sich zum Chef der Linkspartei, Klaus Ernst: Es stimmt schon: Wer über Armut klagt, muss nicht selbst arm sein. Insofern seien Linkenchef Klaus Ernst sein betagter Porsche und seine stromlose Almhütte gegönnt. Auch anständig bezahlt werden soll der Mann, er tut ja was für sein Geld. Im Fall von Ernst allerdings kommt allerhand zusammen. Es bleibt der Eindruck eines Mannes, der sein Ego nicht ganz hinten auf der Prioritätenliste stehen hat. Für Klaus Ernst ist der Eindruck peinlich, für seine Partei fatal.

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