Pressestimme Die Presse über Kohls Erbe und den Paukenschlag im Vatikan

Die „Emder Zeitung“ vergleicht Bill Clintons  Trauerrede für Helmut Kohl mit Äußerungen von Donald Trump:

Die „Emder Zeitung“ vergleicht Bill Clintons  Trauerrede für Helmut Kohl mit Äußerungen von Donald Trump:

Der Ex-US-Präsident Bill Clinton berührte am Samstag beim europäischen Staatsakt für Helmut Kohl mit einer humorvoll-melancholischen Rede. (...) Nur einen Tag später setzte der amtierende US-Präsident, Klimawandel-Leugner Donald Trump, mit einem Twitter-Video einen neuen Niveau-Tiefpunkt. (...) Welche Welten liegen zwischen Bill Clinton und Donald Trump! Und doch genügte ein Fehltritt, bis Clinton zurecht infrage gestellt wurde, während Trump täglich das Ansehen der USA in den Dreck zieht, aber ein Amtsenthebungsverfahren weiter auf sich warten lässt.

Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ schreibt zur Feier für  Kohl:

Am Tag seiner Beisetzung wurde Helmut Kohl selbst zum Auslöser eines historischen Moments. An seinem Sarg, aufgebahrt im Zentrum des politischen Europas, erinnerten sich die Mächtigen des Kontinents an den europäischen Traum. Die Vision einer Gemeinschaft gleichberechtigter Staaten, die Konflikte am Verhandlungstisch austragen und nicht mehr auf dem Schlachtfeld. Die gemeinsame Werte haben, Demokratie und Humanität verteidigen.

Die „Passauer Neue Presse“ kommentiert die Trennung des Papstes von  Kardinal Müller als Chef der Glaubenskongregation: 

Wenn einem ranghohen Kurienkardinal am Freitag mitgeteilt wird, dass er am Sonntag nicht mehr Chef der von ihm geleiteten Behörde ist, dann kann man das nur als Paukenschlag bezeichnen. So geschehen mit dem bisherigen Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, dessen Amtszeit nicht verlängert wurde. Für Schadenfreude, wie sie Langzeitfeinde Müllers jetzt offen zeigen, besteht dennoch kein Anlass. Denn der bisherige Glaubenspräfekt vertritt eine Auffassung von der Unauflöslichkeit der Ehe, die in der katholischen Kirche keineswegs eine Randposition ist.

Die „Mittelbayerische Zeitung“ (Regensburg/Montag) meint dazu:

Papst und Glaubenspräfekt müssen auf einer Linie sein. Stattdessen hatte Müller das Oberhaupt der katholischen Kirche in Glaubensfragen regelmäßig belehrt. Der Kardinal hat nach seiner Abberufung tiefergehende Differenzen mit Franziskus bestritten. Glaubwürdig ist das nicht. Müller verwies auf eine neue Franziskus-Regel, (...)  wonach Top-Positionen im Vatikan künftig nur mehr für einen Zeitraum von fünf Jahren vergeben (...) werden sollen. Man darf gespannt sein, (...) ob die Nichtverlängerungsklausel nur für die kritischen Fälle gelten wird.

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