Die Präsidenten-Kritik ist zu einseitig

Ihr Schreiben Die Präsidenten-Kritik ist zu einseitig Zum Artikel „Gauck nennt Steuerbetrüger „asozial“ (2. Mai) Ein Bundespräsident hat das Recht und sogar die Plicht, sich zu zentralen Themen unseres Zusammenlebens zu äußern.

So hat er auch zu Recht den Steuerbetrug gerügt. Bei seiner Schelte hat er aber die Chance verspielt, das Thema umfassend zu beleuchten. Wer nicht auch das von einem Normalbürger unverständliche Steuerrecht auf den Prüfstand stellt und von der Politik verlangt, Ungereimtheiten zu beseitigen, hat bei der Aufarbeitung der Thematik versagt. Gibt es nicht genügend Bestimmungen, die jeden redlichen Steuerbürger verärgern? Die Politik verlangt, fürs Alter vorzusorgen. Gleichwohl wird der Steuerfreibetrag für Zinsen kontraproduktiv halbiert. Wer als Leistungsträger ein paar Euro mehr verdient, erfährt durch die kalte Progression eine eisige Dusche. Die Zinsabschlagsteuer führt zu einer Substanzbesteuerung. So ist die Schelte des Bundespräsidenten zu einseitig.

Bernd Klein, Nalbach

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