Die "Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg) glaubt nicht an Neuwahlen im Bund:

Die "Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg) glaubt nicht an Neuwahlen im Bund: Je lauter die Rufe nach Neuwahlen werden, desto mehr werden sich Union und FDP an das einzige klammern, was ihnen nach knapp sieben Monaten im Amt noch geblieben ist - die Macht. Kanzlerin Angela Merkel und ihr Vize Guido Westerwelle werden den Teufel tun, die Koalition vorzeitig platzen zu lassen

Die "Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg) glaubt nicht an Neuwahlen im Bund: Je lauter die Rufe nach Neuwahlen werden, desto mehr werden sich Union und FDP an das einzige klammern, was ihnen nach knapp sieben Monaten im Amt noch geblieben ist - die Macht. Kanzlerin Angela Merkel und ihr Vize Guido Westerwelle werden den Teufel tun, die Koalition vorzeitig platzen zu lassen. Dann könnten sie sich auch gleich politisch ins Messer stürzen. Wenn jetzt Neuwahlen kämen, würden die Liberalen atomisiert und Merkel käme der im Moment einzig denkbare Regierungspartner abhanden. Das würde auch ihr politisches Ende besiegeln.Die "Kieler Nachrichten" meinen mit Blick auf die Opposition: Das Interesse der SPD an Neuwahlen dürfte geringer sein als sie vorgibt. Eine Mehrheit für Rot-Grün zeichnet sich nicht ab. Für ein Linksbündnis ist die Zeit noch nicht reif. Und eine große Koalition schadet ihr, solange sie nicht den Kanzler stellt. Im Übrigen zeigen die Sozialdemokraten gerade im bevölkerungsreichsten Bundesland, wie wenig sie zur Übernahme von Verantwortung bereit sind, wenn es zum Schwur kommt. Die "Westdeutsche Zeitung" (Düsseldorf) kritisiert die Hängepartie um die NRW-Regierung: Die SPD will zunächst versuchen, aus der Opposition heraus zu regieren. (. . .) Die geschäftsführende CDU/FDP-Regierung wird dies zu verhindern suchen - NRW wird möglicherweise über Monate hinweg politisch blockiert sein. Angesichts dieser Aussichten sollten die Spitzen der Parteien nochmals in sich gehen. Politik ist die Kunst des Kompromisses. Und man kann eben nicht so lange wählen lassen, bis einem das Ergebnis passt.Die "Märkische Allgemeine" (Potsdam) kommentiert die deutsch-französischen Meinungsunterschiede in Europa: Deutschland kann und will nicht mehr der Zahlmeister Europas sein, hielt sich bei den Griechenland-Hilfen anfangs zurück und versucht, seinen Haushalt durch Sparen zu sanieren. Frankreich dagegen fordert von Berlin, mehr Geld in die Konjunkturmaschine zu pumpen, als gäbe es gar keine Krise mit überschuldeten EU-Ländern. In dieser Situation eine gemeinsame europäische Wirtschaftsregierung zu schaffen, wie Paris es wünscht, hieße, der Krise noch eine Behörde zu geben.

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