Glosse Die dunkle Seite

Bisher galt der Mond als freundlich, ja geradezu schüchtern. Füllte er doch nach Beschreibungen einschlägig bekannter Dichter nur Busch und Tal still mit Nebelglanz.

 (Symbolfoto).

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Foto: dpa

Aber nun muss umgedacht werden.

Denn seine dunkle Seite, die er bisher durch Rotationstricks geschickt verborgen hielt, wird jetzt erforscht. Und wie es bei dunklen Seiten so ist, könnten sich dabei Abgründe auftun. Bisher wurden diese  als Krater verharmlost.

Erste Warnzeichen gab es natürlich, zeigte sich der Mond doch stets launisch. Mal zog er das Meer an, mal ließ er es zurückweichen. Mal nahm er zu, dann wieder ab. Beobachter meinten aber immer beschwichtigend, selbst wenn er total voll war: Das ist nur eine Phase. Nun aber geht es um das ewige Dunkel, indem es sich gut munkeln lässt und von dem aus die Kommunikation mit der Erde schwierig ist. Dabei stellt sich aber die Frage, ob die dunkle Seite wirklich das Hinterteil des Mondes ist, nur weil es sich von der Erde abwendet. Ein bekannter lunarer Auswanderer („Mann im Mond“) hätte da wohl eine andere Perspektive. Schließlich leben viele Menschen zwar auf der Erde, aber gleichzeitig hinter dem Mond.

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