Zu dem neuen Skandal um Datenmissbrauch bei der Telekom schreibt die "Badische Zeitung" aus Freiburg: Hätte die Telekom nur einen Bruchteil des Aufwands, den sie für Werbung, Sponsoring und das Ausdenken immer neuer Kundenköder und -Knebel treibt, in den

Zu dem neuen Skandal um Datenmissbrauch bei der Telekom schreibt die "Badische Zeitung" aus Freiburg: Hätte die Telekom nur einen Bruchteil des Aufwands, den sie für Werbung, Sponsoring und das Ausdenken immer neuer Kundenköder und -Knebel treibt, in den systematischen Schutz der ihr anvertrauten Daten gesteckt - sie hätte das Problem nicht, das sie jetzt hat

Zu dem neuen Skandal um Datenmissbrauch bei der Telekom schreibt die "Badische Zeitung" aus Freiburg: Hätte die Telekom nur einen Bruchteil des Aufwands, den sie für Werbung, Sponsoring und das Ausdenken immer neuer Kundenköder und -Knebel treibt, in den systematischen Schutz der ihr anvertrauten Daten gesteckt - sie hätte das Problem nicht, das sie jetzt hat. Dessen Reparatur ist vor allem eines: sehr teuer. Er könne sich nur entschuldigen, sagt der Konzernchef. Abgelehnt. Solche Missstände sind unentschuldbar. Ziemlich hart fällt auch das Urteil der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" aus: Dieser Skandal hat einen Namen: René Obermann, damals Chef von T-Mobile, heute Vorstandsvorsitzender der Telekom. Der jugendlich-frisch wirkende Manager traktiert seine Mitarbeiter seit Jahren mit Mehrbelastung, Reallohnkürzungen und permanenten Umstrukturierungen. Dem Aktienkurs hat es nichts geholfen, dafür ist die Loyalität vieler Beschäftigter dahin. Hierin dürfte eine wichtige Ursache des Datenskandals liegen. Die "Deister- und Weserzeitung" aus Hameln meint dazu: Das Geschäft mit der Redseligkeit der Menschen orientiert sich heute an Renditen. Dass in diesem System die Verschwiegenheit von dem Gewinnstreben Einzelner bedroht wird, ist beinahe logisch. (...) Unseriöse Mitarbeiter darf sich ein so bedeutendes Unternehmen nicht leisten. Eine unsensible Spitze aber auch nicht. Und der am Sitz des Telekom-Konzerns in Bonn beheimatete "Generalanzeiger" mahnt: Wenn Obermann das verloren gegangene Vertrauen wiederherstellen will, muss er von sich aus die Karten offen auf den Tisch legen. Bisher sieht es nicht danach aus, als hätte die Telekom aus alten Affären viel dazugelernt. Mit der hohen Zustimmung zum Kurs von Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti beim Parteitag befasst sich die "Hannoversche Allgemeine Zeitung": Mit so viel Rückenwind hatte Andrea Ypsilanti gar nicht gerechnet. Einige derer, die da mit Ja gestimmt haben, werden allerdings, falls Ypsilanti scheitert, nicht zögern, ihrerseits nach der Macht in Hessens SPD zu greifen. Entscheidend ist nicht die offene Abstimmung beim Parteitag. Entscheidend ist allein die geheime Abstimmung im Landtag.

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