Die "Allgemeine Zeitung" (Mainz) schreibt zu den Chancen der SPD in Hessen bei der kommenden Wahl: Thorsten Schäfer-Gümbel hat nach dem Drama, dass die hessische SPD in den letzten Monate aufgeführt hat, bei der Landtagswahl im Januar keine echte Chance. Und was macht dieser Spitzenkandidat: Er tritt weder zaghaft noch zerknirscht vor die Delegierten, sondern locker, sympathisch und mit einer großen Portion Optimismus. Er vermittelt glaubhaft, dass er nicht als Platzhalter für die gescheiterte Andrea Ypsilanti auf dem ersten Listenplatz steht, sondern durchaus in der Lage ist, eine eigene Vision von der Zukunft Hessens zu entwickeln. Und so wird der Überraschungs-Kandidat vielleicht zum Glücksfall für die hessischen Sozialdemokraten.Das "Darmstädter Echo" bemerkt zu diesem Thema: Spätestens nach der Landtagswahl im Januar und dem sich abzeichnenden schlechten Ergebnis für die Sozialdemokraten dürfte das brodelnde Gemisch des Unmuts explodieren und der Topfdeckel Ypsilanti und Generalsekretär Schmitt um die Ohren fliegen. Zumindest davon scheint die Vorsitzende eine leise Ahnung zu haben. Der "Münchner Merkur" schreibt zum Comeback von Strauß-Tochter Monika Hohlmeier in der CSU als EU-Kandidatin: Hoppla! Da ist wohl jemand aufgewacht. (...) Jetzt, ein halbes Jahr vor dem Wahltermin, setzt der neue Vorsitzende Horst Seehofer einen Paukenschlag. In einem Hauruck-Verfahren hievt er Monika Hohlmeier auf die CSU-Europaliste. Die Strauß-Tochter soll eine lebhafte Verstärkung für die CSU-Abgeordneten werden. Man wird in der Partei diskutieren, ob vier, fünf Jahre Hinterbänklerin genügend Buße für ihre politischen Verfehlungen sind. Hohlmeier ist mit 46 aber jung genug, sich fachlich und persönlich fortzuentwickeln.