Meinung:

Der Spion, der mich schwängerte

Von Pia Rolfs

Vermutlich sind die Spionagefilme schuld. Wenn sich etwa James Bond mit Dutzenden Damen vergnügte, wurde dabei ein Thema stets vernachlässigt: Verhütung. Dennoch wurde aus "Der Spion, der mich liebte" niemals "Der Spion, der mich schwängerte". Die Realität sieht anders aus. So sollte ein verdeckter Ermittler in Großbritannien Umwelt- und Tierrechtsgruppen infiltrieren - und nahm die Aufgabe so ernst, dass er eine Frau schwängerte. Zwei Jahre später kehrte er in sein altes Leben samt Ehefrau zurück - die Verlassene muss nun vom britischen Staat entschädigt werden. Wie die BBC berichtete, bekommt die Frau umgerechnet 539 000 Euro. Das ist nur fair, war doch die Handlungsanweisung der Polizei an ihren Ermittler nicht klar genug. Und sie sollte unbedingt einem Missverständnis vorbeugen: Nur weil ein Mann seine Ehefrau verheimlicht und herausfinden will, wie seine Chancen bei anderen Frauen stehen, ist er noch kein verdeckter Ermittler .