Der Anfang vom Ende der AfD

Peter Stefan Herbst Chefredakteur saarbruecker-zeitung.de/woche

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Meinung:

Der Anfang vom Ende der AfD

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Alternative für Deutschland (AfD) hatte durchaus Potenzial. Nach den ersten Wahlerfolgen in einzelnen Bundesländern wäre mehr möglich gewesen. Sind doch viele Wähler von den etablierten Parteien, zu denen mittlerweile auch Grüne und Linke gehören, enttäuscht. Aus dem Sammelbecken für Unzufriedene und Protestwähler hätte mit einem seriösen inhaltlichen und personellen Angebot sogar ein fester Bestandteil der deutschen Parteienlandschaft werden können. Haben doch die Modernisierung der CDU durch Angela Merkel und der selbst verschuldete Niedergang der FDP viele konservativere und liberalere Wähler heimatlos gemacht. Jenseits der CDU wäre Platz für eine Partei, die nicht zwangsläufig in den Rechtspopulismus abgleiten muss und sogar frühere Wähler der Linken ansprechen könnte. Die AfD hat diese Chance zum denkbar besten Zeitpunkt vertan. Von der Griechenlandkrise profitiert jetzt die Kanzlerin. Von der Demontage und dem Austritt des wirtschaftsliberalen Gründers Bernd Lucke die FDP .

Was bleibt? Pegida-Nähe und Krawall sind keine Erfolg versprechende Alternative. Dauerhaft honorieren die Wähler weder extreme Positionen noch extreme Inkompetenz. Damit ist spätestens seit dem Parteitag vom vergangenen Wochenende der Anfang vom Ende der AfD eingeläutet. Viele der klügeren und seriöseren Funktionsträger sind bereits ausgetreten. Weitere werden folgen. Die, die dabei bleiben, lassen vor allem die etablierten Parteien wieder besser aussehen. Doch darauf darf man sich dort nicht ausruhen. Auch enttäuschte und frustrierte Wähler müssen angesprochen und mitgenommen werden.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende

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