Berliner Notizen Das Sauerland ist sauer

Grüne Woche, grünes Kleid. Passt. So angezogen absolvierte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Freitagmorgen den traditionellen Rundgang über die Agrarschau in Berlin.

 Hagen Strauss

Hagen Strauss

Foto: SZ/Robby Lorenz

Hier ein Häppchen, da ein Getränk. Wenn Klöckner gewollt hätte, hätte sie den Rundgang ordentlich beduselt beenden können. Wollte sie aber nicht. Denn am Vormittag musste sie zurück in den Bundestag zur Agrardebatte. Dem Parlament wiederum lagen vier grüne Anträge zur Lage der Landwirtschaft vor. Passt auch.

Dirk Wiese ist Russlandbeauftragter der Bundesregierung. Zugleich aber auch in der SPD-Bundestagsfraktion für den Agrarbereich zuständig. Wiese kommt aus dem nordrhein-westfälischen Brilon. Bei der Debatte über die Lage der Landwirtschaft am Freitag fasste er den Zustand der Landwirtschaft in seiner Region so zusammen: „Ich kann meine Landwirte im Sauerland verstehen, dass sie sauer sind.“ Prima, ungewollter Kalauer.

Wolfgang Schäuble (CDU) hatte zu Beginn der ersten Bundestagssitzung nach der Weihnachtspause viel zu tun. Allein sieben Abgeordneten musste der Bundestagspräsident im Namen des Hohen Hauses nachträglich zum Geburtstag gratulieren. Nach den ersten drei Namen setzte bereits Beifall ein, den Schäuble so kommentierte. „Ach, es kommen noch mehr. Machen wir zum Schluss einen Sammelbeifall.“ Gesagt, geklatscht.

Peter Struck ist unvergessen. Der 2012 verstorbene frühere SPD-Fraktionschef erfand das Strucksche Gesetz, das besagt, kein Gesetz kommt so aus dem Bundestag heraus, wie es hineingegangen ist. Von ihm stammt der Satz, Deutschlands Sicherheit werde auch am Hindukusch verteidigt. In dieser Woche wurde bekannt, dass Struck sogar das Wort „Klimahysterie“ in die Debatte eingebracht hat. 2007 wurde er mit dem „Unwort des Jahres 2019“ erstmalig in einer dpa-Meldung zitiert. Struck war seiner Zeit mal wieder voraus.

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