Das Ende der Verharmlosung

Bis zur Silvesternacht war es noch kuschelig warm in der Willkommens-Republik Deutschland. Dicht an dicht stand man zusammen, um Migranten und Flüchtlinge gegen "rechte Hetze" zu schützen. Und verlor dabei - durchaus wissentlich - aus den Augen, was bereits seit Jahren hinterrücks geschieht: das Untergraben, ja die Verachtung westlicher Werte und staatlicher Autoritäten durch Parallelgesellschaften.

Köln markiert nun eine Zäsur. Denn hier ging es, anders als zuvor, nicht mehr um die Straftaten einzelner Migranten , sondern um eine kollektiv befeuerte Massen-Attacke. Sie lehrt, dass zukünftig nicht nur Taschendiebstahl und Einbruch als organisierte Verbrechen ablaufen können, sondern auch Sexualdelikte . Es wäre naiv zu glauben, dass diese Erkenntnis das Lebensgefühl in Deutschland lebender Frauen nicht verändert.

In den patriarchalischen Gesellschaften, die vom Islam geprägt sind, üben Männer das Gewaltmonopol über Frauen und Kinder aus. Dieses Selbstverständnis, diese Alltagserfahrung bringen sie mit. Deshalb hatten die Straftaten in Köln sehr wohl einen "kulturellen Hintergrund". Diese Feststellung wird nicht dadurch widerlegt, dass es beispielsweise auch widerwärtige Oktoberfest-Exzesse deutscher Männer gibt. Wer so argumentiert, wie es etwa die antirassistischen Feministinnen in ihrem "Ausnahmslos"-Aufruf tun, fährt ein gefährliches, weil verharmlosendes Ablenkungsmanöver. Das Muster: Weil alle Männer potenzielle Vergewaltiger sind, muss man über spezifische Gruppen schweigen. Angeblich kämpfen diese Pseudo-Feministinnen, die von Berliner Regierungsmitgliedern wie Manuela Schwesig und Heiko Maas unterstützt werden, gegen den Generalverdacht gegenüber Migranten . Wer aber thematisiert die neue General-Verunsicherung von Frauen?

Es verändert nun mal das Klima und das Straßenbild in einer Gesellschaft, wenn hunderttausende meist junge Männer ins Land kommen. Männer , die nicht an ein gemeinsames Freizeit- und Nachtleben mit Frauen gewöhnt sind, die sich durch selbstbewusste Frauen provoziert fühlen. Jawohl, es gibt importierte Männergewalt. Schon vor Silvester wussten die Frauen darum, konnten ihre Befürchtungen jedoch als "irrational" verdrängen. Nach dem Köln-Schock ist das nicht mehr möglich.

Wird sich und muss sich der Umgang mit Männern verändern? Versickern die Errungenschaften der Gleichberechtigung unmerklich? Werden womöglich auch Hooligans zu aggressiverem Auftreten gegenüber Frauen ermuntert? Derlei Ängste wurzeln tief, dort, wo die geplanten Gesetzesverschärfungen für Sexualdelikte nicht hinreichen. Solche Maßnahmen sind überfällig und richtig. Doch sie werden den Rechtsruck in der Bevölkerung nicht stoppen. Durch Köln hat sich der Blick auf die Zuwanderung verdüstert.

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