Leserbrief Bürgermeisterinnen-Plan Diese Aktion ist fortschrittlich

„Bürgermeisterinnen-Plan ,plakativer Quatsch’“?

Als Mann ist es zu schön zu erleben, wenn Frauen Vorurteile, die man mancherorts über Frauen hat, durch ihr Verhalten und ihre Äußerungen selbst bestätigen. Den schönsten Beleg lieferten die Bürgermeisterinnen von Blieskastel und Eppelborn, in ihrer Bewertung der Bewerbungen von Frau Nowaczyk in 33 Gemeinden um ein Bürgermeisterinnenamt. Wenn stimmen sollte, was die beiden Damen gesagt haben sollen, dass man nur Bürgermeisterin werden kann, wenn die Gemeinde oder die Stadt die Heimat ist, in der ich lebe und ich dort mein Herz habe, dann sind der Vetternschaft Tür und Tor geöffnet. Wie weltfremd und provinziell sind diese Aussagen? Danach hätte niemals eine Angela Merkel aus der Uckermark Bundeskanzlerin werden können und Annegret Kramp-Karrenbauer aus Püttlingen Generalsekretärin. Sogar Barbara Spaniol von den Linken, einer Partei, die auch für Gleichberechtigung und Frauenquoten eintritt, sieht dies genauso. Ich kann hier nur das Vorurteil des „Zickenkrieges“ erkennen, salopp formuliert. Die einzige Frau, die den Vorgang, der absolut zu begrüßen ist, richtig beschreibt, ist Cathrin Elss-Seringhaus. Natürlich ist diese Aktion absolut fortschrittlich, natürlich ist sie geeignet, andere Frauen aufzurufen, sich zu bewerben, um den Anteil der Frauen an Bürgermeisterämtern, nicht durch Quotenregelungen, wie dies ständig diskutiert wird, zu erhöhen, sondern durch persönliches ungewöhnliches Engagement, wie dies Frau Nowaczyk getan hat. Und wenn Frau Nowaczyk den Rund-um-die Uhr-Einsatz leistet in der neuen Gemeinde, in der sie dann Bürgermeisterin ist, dann wird diese von einer unabhängigen Bürgermeisterin geführt und nach einem Umzug, schneller als manche glauben, zur neuen Heimat mit Herz.

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