„Will always love you“ Liebeserklärungen und Spott

Der Brexit hielt auch Berlin in Atem. Nach der Entscheidung des britischen Unterhauses gegen das EU-Abkommen gaben viele einen Kommentar ab.

Berliner Notizen: Liebeserklärungen und Spott
Foto: SZ/Robby Lorenz

Justizministerin Katarina Barley zog sich für ihr Statement nicht nur einen Europa-Kapuzenpulli an, sondern sie twitterte auch den wohl schönsten Beitrag: Eine britische Fahne mit einem großen Herz in der Mitte. Dazu schrieb die SPD-Frau: „Whatever happens. Will always love you!“ Übersetzt: „Was auch passiert. Wir werden Euch immer lieben.“ Kein Wunder, Barleys Vater ist Brite.

Bodo Ramelow, Regierungschef in Thüringen, legte jetzt ein beeindruckendes Bekenntnis ab: Wenn er twittere, würden Leute anmerken, „guck mal, der Ministerpräsident kann nicht mal richtig schreiben“. Dann antworte er immer: „Stimmt. Staatlich anerkannter Legastheniker.“ Wer hätte das gedacht. In der Zeit, in der andere Liebesbriefe geschrieben hätten, habe er seine „nie abgeschickt“. Inzwischen geht der Linke offen mit seiner Rechtschreibschwäche um. Um anderen Mut zu machen. Respekt.

Mannomann, die CSU hegt einen verwegenen Plan. Sie will jetzt eine Kommission einsetzen, um die Partei zu reformieren und um mehr Frauen anzulocken. Denn da hat die CSU ein erhebliches Defizit. Im Netz gab es freilich in dieser Woche unter #KannsteDirNichtAusdenken jede Menge Spott über das Vorhaben der Bayern. Der Witz an der Geschichte ist nämlich der: Die Frauen-Kommission soll ein Mann leiten, und zwar Generalsekretär Markus Blume. Offenbar ein Frauenversteher.

Franz Müntefering werden viele noch kennen. SPD-Chef, Vizekanzler, Arbeitsminister, Schöpfer von nachhaltigen Sätzen wie: „Opposition ist Mist.“ Münteferings zweite Frau, Michelle, sitzt im Bundestag und ist sogar Staatsministerin. Sie ist 40 Jahre jünger. Jetzt verriet der 79-Jährige, wie es sich mit dem Altersunterschied lebt: „Ich bringe mein Leben ein. So wie es ist.“ Durch Michelle habe er die „große Chance“, mitten im Leben zu bleiben. Das nennt man wohl eine Liebeserklärung.

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