Beim „C“ des Ministers

Meinung: Beim "C" des Ministers

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Foto: Robby Lorenz

Meinung:

Beim "C" des Ministers

Von Oliver Schwambach

Mais oui, unsere Nachbarn machen nun ernst mit der Reform ihrer wunderbaren Sprache. Wie immer in Frankreich geht das toute de suite: 1990 erdacht, 2016 schon gemacht. In Petite France, wie man das Saarland seit Einführung der Frankreichstrategie, voller Respekt nennt, jubeln nun die Chevaliers und sonstigen Jünger der Grande Nation: So leicht wie man bald Französisch lernt, parlieren bald alle Saarländer wie in Paris. Erkauft wird das allerdings mit einem herben Kulturverlust. Der accent circonflexe, der accent dächelchen, kommt unter die Guillotine. Doch ist das nicht geschmacklos, so ein unbedachter Gout? Und wo's nötig wäre, fehlte den Sprachhütern der Académie française der Mut. Die Cedille, das Häkchen, das das "c" lautmalerisch weichspült, bleibt. Dabei hätte just unser Kulturminister Commerçon von einer Reform profitiert. Aus dem säuselnden Commerson, wäre ein knallharter Commerkon geworden. Ein Minister mit Kante - wenigstens dem Namen nach.

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