Leserbrief fahrverbot für Diesel Alle Fakten auf den Tisch bringen

 Wie in der Presse zu lesen war, erwägt die Stadt Mainz ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge zum 1. September 2019, sofern im ersten Halbjahr 2019 der Mittelwert für Stickstoffdioxid über dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen sollte.

Unerwähnt bleibt aber in der gesamten Berichterstattung, dass selbst Fachleute wie der frühere Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, Prof. Dieter Köhler, selbst 30 Jahre lang Leiter einer Lungenklinik, äußerten, dass Stickstoffdioxid in Konzentrationen rund um diesen europäischen Grenzwert total ungefährlich sei. Erst bei Dosen von 800 bis 1000 Mikrogramm würden unbehandelte Asthmatiker etwas reagieren, sagte Köhler. Todesfälle gebe es nicht. Ein Raucher beispielsweise erreiche über 200 000 Mikrogramm pro Kubikmeter, wenn er eine Zigarette raucht. Wenn solch niedrige Werte wirklich zu Todesfällen führen würden, dann würden Raucher alle nach wenigen Monaten tot umfallen, was aber nicht passiert. Übrigens verursache selbst das Anzünden eines Adventskranzes mehr als 200 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft. Er hält Fahrverbote für Dieselfahrzeuge für völlig unnötig und hegt die Vermutung, dass es nicht um die Gesundheit der Bevölkerung gehe, sondern um Arbeitsplätze und Forschungsgelder. Wenn schon Fachleute sich so äußern, sollte mal die Presse sich zumindest darum kümmern, dass alle Fakten auf den Tisch kommen.

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