Die Kür von Barack Obama zum neuen Präsidenten der USA bewertet das "Darmstädter Echo": Die Ära blindwütiger Konfrontation neigt sich dem Ende zu, die Einteilung der Welt in Gut und Böse gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an. John McCain, der ameri
Die Kür von Barack Obama zum neuen Präsidenten der USA bewertet das "Darmstädter Echo": Die Ära blindwütiger Konfrontation neigt sich dem Ende zu, die Einteilung der Welt in Gut und Böse gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an
Die Kür von Barack Obama zum neuen Präsidenten der USA bewertet das "Darmstädter Echo": Die Ära blindwütiger Konfrontation neigt sich dem Ende zu, die Einteilung der Welt in Gut und Böse gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an. John McCain, der amerikanische Kriegsheld, hat seinen Teil dazu beigetragen, indem er sich gestern vor Obama verneigte und erklärte, dieser sei jetzt auch sein Präsident. Ein starker Abgang und der verheißungsvolle Beginn einer neuen Zeitrechnung. Die "Hannoversche Allgemeine" hebt die historische Dimension des Wahlergebnisses hervor: Noch vor zwei Jahren schien ein Mann mit einem Namen wie Barack Hussein Obama im höchsten Amt des Staates unvorstellbar. Niemals, hieß es, als die Ersten von einem jungen politischen Ausnahmetalent mit dem Zeug fürs Präsidentenamt berichteten. Niemals würde ein Schwarzer ins Weiße Haus gewählt. Es war das gleiche Niemals, das noch im Sommer 1989 jenen Deutschen entgegenschallte, die daran glaubten, dass die Berliner Mauer fallen würde. Wer die Bilder von den jubelnden, tanzenden, weinenden Menschen in dieser Wahlnacht gesehen hat, der hat gespürt, dass auch in den USA eine Mauer gefallen ist. Vor zu viel Euphorie warnt die in Freiburg erscheinende "Badische Zeitung": Es reicht nicht, Obama zu vergöttern und in ihm den natürlichen Freund und Kumpel zu sehen, schon weil Bush genau das nicht war. Im Gegenteil. Man sollte Obama als das betrachten, was er (auch) ist: ein zutiefst amerikanischer Politiker, einer, der vom Glauben an die Einzigartigkeit seiner Nation genauso durchdrungen ist wie viele Präsidenten vor ihm. Obama wird versuchen, die Führungsrolle der USA in der Welt wieder zu reaktivieren. Einfach, weil in seiner Wahrnehmung nun bald wieder ein Guter, nämlich er selbst, das Sagen hat. Auch die "Neue Osnabrücker Zeitung" rät zur Zurückhaltung: Fraglos wird der künftige Präsident den Verbündeten mehr abverlangen, etwa zur Sicherung amerikanischer Arbeitsplätze und zum Schutz westlicher Interessen in Afghanistan oder im Irak. Beides kann sehr teuer werden. Aber dieser Preis sollte gerne gezahlt werden, wenn Amerikaner und Europäer die Ziele und Mittel bei großen internationalen Herausforderungen künftig gemeinsam festlegen.