Amputation schützt nicht vor Krebs

Ihr Schreiben Amputation schützt nicht vor Krebs Zum Artikel „ Ein radikaler Schnitt“ (Ausgabe vom 15. Mai) und zu anderen SZ-Texten Für mich ist eine Amputation ohne Not nicht nachzuvollziehen.

Klar, Angelina Jolie kann jetzt keinen Brustkrebs mehr kriegen. Wenn ich mir die Lunge rausnehmen lasse, kann ich auch keinen Lungenkrebs mehr kriegen, aber auch keine Luft. Ich möchte stark bezweifeln, dass der Weiblichkeitsverlust zu kompensieren ist. Aber was ist das für ein Leben? Viel wichtiger scheint es mir, dem Krebs, sofern er überhaupt auftritt, sinnvoll zu begegnen. Wer meint, dies nicht zu können, kann es lernen. Wer amputieren lässt, ist nicht vor Krebs geschützt. Immer noch ist die Angst vor dem Krebs zu groß. Das wird nicht weniger, wenn immer wieder, auch in der SZ, zu lesen ist, dass tausende Betroffene rat- und hilflos dem wütenden Krebs ausgesetzt sind. Dem Krebs den Schrecken zu nehmen macht sehr viel mehr Sinn, als sich ihm zu beugen.

Volker Kalski, Merchweiler

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