Annegret Kramp-Karrenbauer wird neue CDU-Vorsitzende Kein Kandidat war ein Heilsbringer

 Ob die Wahlentscheidung für Annegret Kramp-Karrenbauer richtig war, dürfte sich schon bald erweisen. Sie ist bislang in erster Linie als stilistische Wiedergängerin von Angela Merkel in Erscheinung getreten.

Als Generalsekretärin der CDU konnte sie kaum Akzente setzen. Aber auch Merz und Spahn sind keine „Heilsbringer“. Vor allem Friedrich Merz hinterließ zeitweilig den Eindruck, dass er hauptsächlich deshalb seinen Hut in den Ring geworfen hatte, weil er ein spätes „Rückspiel“ mit Merkel suchte. Der bekennende Merkel-Kritiker Jens Spahn beging einen Fehler, indem er sich von Kanzlerin Merkel ausgerechnet den stets verlorenen Posten des Gesundheitsministers hat andrehen lassen. In der Gesundheitspolitik lässt sich kein Blumentopf gewinnen. Das Positive ist, dass das Kandidaten-Schaulaufen endlich vorüber ist. Denn zum Ende hin begann ein unwürdiges Schauspiel, in dem einige Protagonisten ihre Masken fallen ließen. Eines wurde in den vergangenen Wochen deutlich: Die Spaltung innerhalb der CDU ist weit fortgeschritten. Die Partei könnte in den kommenden Jahren vor einer Zerreißprobe stehen, mit unabsehbaren Konsequenzen. Kramp-Karrenbauer müsste sich von Merkel deutlich distanzieren, um in weiten Teilen der Bevölkerung als glaubwürdige Alternative wahrgenommen zu werden. Dies erscheint derzeit jedoch unwahrscheinlich.

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