Die Ursachen des tödlichen Anschlags von Arizona beschäftigen zahlreiche Kommentatoren. So meint die "Ostsee-Zeitung" aus Rostock: Hass und Bigotterie im Land seien "allmählich ungeheuerlich", hat der Bezirkssheriff nach dem opferreichen Mordanschlag auf

Die Ursachen des tödlichen Anschlags von Arizona beschäftigen zahlreiche Kommentatoren. So meint die "Ostsee-Zeitung" aus Rostock: Hass und Bigotterie im Land seien "allmählich ungeheuerlich", hat der Bezirkssheriff nach dem opferreichen Mordanschlag auf die demokratische US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords in Tucson, Arizona, konstatiert

Die Ursachen des tödlichen Anschlags von Arizona beschäftigen zahlreiche Kommentatoren. So meint die "Ostsee-Zeitung" aus Rostock: Hass und Bigotterie im Land seien "allmählich ungeheuerlich", hat der Bezirkssheriff nach dem opferreichen Mordanschlag auf die demokratische US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords in Tucson, Arizona, konstatiert. In der Tat erscheint das politische Klima in Teilen der USA seit den Kongresswahlen im November ziemlich vergiftet. Verantworten muss dies vor allem die erzkonservative Tea- Party-Bewegung. Mit Frontfrau Sarah Palin und einer simpel polarisierenden, antiintellektuellen Gut-Böse-Propaganda hat sie die Atmosphäre permanent aufgeheizt. Die "Berliner Morgenpost" mahnt angesichts des Blutbads: Die für jede Debatte notwendige Polarisierung ist vielfach ins Unversöhnliche gekippt. Einst halbwegs besonnene Medien scheuen vor Hetze nicht zurück, die sinistre Sarah Palin markiert die Wahlkreise von Abgeordneten, die nicht in ihrem Sinne stimmten, mit Fadenkreuzen, auch den von Gabriella Giffords. Es wird kaum zu belegen sein, dass die Morde von Arizona in einem gemäßigteren Klima nicht stattgefunden hätten. Gleichwohl sind die Schüsse eine brutal klare Mahnung, die Regeln zivilisierten Miteinanders und eines fairen politischen Diskurses neu zu beleben. Und die "Stuttgarter Zeitung" schreibt zum selben Thema: Die meiste Hysterie kam in den vergangenen Monaten von rechts. Aber Innehalten würde auch den Demokraten nicht schaden. Die Schießerei könnte ein Anlass für eine ernsthafte Debatte darüber sein, wie ein geistig instabiler Mensch an ein Schnellfeuergewehr kommen konnte. Doch auch das ist wohl nur ein frommer Wunsch. Die anstehende Programm-Klausur der SPD kommentieren die "Kieler Nachrichten": Es ist, als wolle die SPD allen Bürgen deutlich machen, warum sie so unbedeutend ist: Als Alleinstellungsmerkmal hat sie ausgerechnet die Steuer- und Sozialpolitik auserkoren. Auf diesem Feld ist in nächster Zeit nichts zu gewinnen. Erstens weil es selbst dann nicht viel zu verteilen gäbe, wenn einige Steuern erhöht würden. Und zweitens weil die meisten Bürger das genau wissen und deshalb einem Abbau der Staatsschulden den Vorrang geben.

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