Das Testergebnis, wonach auf jeder zweiten Lebensmittelpackung die Nährwert-Kennzeichnung fehlt, zeigt nach Auffassung der "Schwäbischen Zeitung" aus Leutkirch eine Marktlücke: Diese Regelung kostet den Staat nichts - und sie ist auch keine unzumutbare Gä

Das Testergebnis, wonach auf jeder zweiten Lebensmittelpackung die Nährwert-Kennzeichnung fehlt, zeigt nach Auffassung der "Schwäbischen Zeitung" aus Leutkirch eine Marktlücke: Diese Regelung kostet den Staat nichts - und sie ist auch keine unzumutbare Gängelung für die Industrie

Das Testergebnis, wonach auf jeder zweiten Lebensmittelpackung die Nährwert-Kennzeichnung fehlt, zeigt nach Auffassung der "Schwäbischen Zeitung" aus Leutkirch eine Marktlücke: Diese Regelung kostet den Staat nichts - und sie ist auch keine unzumutbare Gängelung für die Industrie. Transparenz und Vergleichbarkeit sind schließlich im Gegenteil Merkmale eines funktionierenden Marktes. (. . .) Ideenreiche Firmen werden genau auf Basis dieser Kennzeichnung neue, gesunde Produkte kreieren. Solche Unternehmer werden mehr Erfolg haben und zugleich treue, gesunde Kunden. Die "Rheinische Post" aus Düsseldorf meint dazu: Anders als die Hersteller von Zigaretten werden die Hersteller von Kalorienbomben selten gezwungen, aussagekräftige Inhaltsangaben auf ihre Produkte zu drucken. Um den nötigen Druck zu erzeugen, bedürfte es wahrscheinlich nicht einmal des Gesetzgebers. Die Markt-Macht des Handels und der Verbraucher wäre ausreichend. Die Koblenzer "Rhein-Zeitung" tritt für eine Kennzeichnung mit Ampelfarben ein: Es geht nicht darum, die Wirtschaft mit weiteren Regulativen zu drangsalieren. Es geht um Entscheidungsfreiheit des Kunden. Der muss - am besten über eine schnell erfassbare Ampelkennzeichnung - erfahren können, was ihm wirklich angeboten wird. Dann erst wär's freier Markt. Der "Mannheimer Morgen" greift die Debatte nach dem tödlichen Überfall auf einen S-Bahn-Nutzer in München auf: Für das Gerechtigkeitsempfinden der Gesellschaft ist es unabdingbar, dass Verbrecher für ihre Taten büßen müssen. Deshalb gehören die Schläger von München auch mit voller Härte bestraft. Immer schärfere Gesetze aber taugen nicht zur Prävention. Will man Kindern aus schwierigen Verhältnissen wirklich den Weg in die Gesellschaft ebnen, kostet das Geld - für Schul- und Jugendsozialarbeit, Familienhilfe und Projekte zur Gewaltprävention. Mit harten Strafen ist es nicht getan. Und die Münchner "Abendzeitung" mahnt: Die Botschaft des Dominik B. lautet: Denk nicht nach, bevor du gegen ein Unrecht eingreifst, mach es einfach. Das Risiko, totgeschlagen zu werden, ist verschwindend gering, auch wenn es jetzt passiert ist. Ein Grund zur Feigheit ist es nicht.

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