Die Personalie Annegret Kramp-Karrenbauer als neue CDU-Generalsekretärin beschäftigte Medien im In- und Ausland. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb dazu:

Der 19. Februar könnte als der Tag ins CDU-Geschichtsbuch eingehen, an dem die Partei den Übergang von der Ära Merkel in die Zukunft eingeleitet hat. Dass dies möglich wurde, liegt auch an Annegret Kramp-Karrenbauer. Niemand hat erwartet, dass die Ministerpräsidentin neue Generalsekretärin werden könnte. Auch weil noch nie ein Regierungschef sein Amt aufgegeben hat, um statt eines Landes nur noch eine Parteizentrale zu führen. Kramp-Karrenbauer ist im Saarland unangefochten, sie hätte bequem als Ministerpräsidentin weiterregieren können. Aber sie hat sich entschieden, etwas zu riskieren. Kramp-Karrenbauers Mut ist jetzt Merkels Glück.

Der „Standard“ aus Wien meinte:

Merkel will nicht, dass die CDU nach ihrem Abgang nach rechts rückt und hat in Kramp-Karrenbauer eine Garantin für den weiteren Mitte-Kurs gefunden. Man darf die Saarländerin ab sofort als Kronprinzessin betrachten. Auch Merkel hat einmal als Generalsekretärin angefangen, Kramp-Karrenbauer könnte es ihr gleichtun – wenn sie das Kunststück vollbringt, die CDU programmatisch und stimmenmäßig zu stärken, und es zudem schafft, in der Politschlangengrube Berlin zu überleben.

Die „Neue Zürcher Zeitung“  sah die Personalie skeptischer:

Zum Amt gehören auch Attacken auf die politische Konkurrenz. Selbst Leute, die es gut mit ihr meinen, hegen Zweifel, ob Kramp-Karrenbauer dafür den Schneid hat. Der Merkel-kritische Staatssekretär Jens Spahn hätte die Abteilung Attacke besser ausfüllen können. Spahn beherrscht die Provokation, ist Social-Media-Profi und pariert selbst Angriffe unter der Gürtellinie souverän. Inhaltlich hätte Spahn das konservative Profil der CDU wieder sichtbar gemacht, Reibereien mit Merkel wären aber programmiert gewesen. Kramp-Karrenbauer gilt hingegen als locker und unprätentiös. Aus Merkels Sicht ist sie die logische Wahl, zumal sie im Gegensatz zu Spahn und anderen Konkurrenten das Logenabzeichen der Wahlsiegerin trägt.

Die „Welt“ blickte in der Zeit zurück:

Merkels Generalsekretäre waren nie Generäle, nur Sekretär, der letzte – Peter Tauber – wurde sogar als ‚Generälchen‘ verspottet. Nun kehrt Merkel den Trend um: Mit Annegret Kamp-Karrenbauer als Generalsekretärin nimmt sich die CDU wieder als Partei ernst. Dem demokratischen Diskurs im Land kann das nur gut tun.

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