Der Londoner „Independent“ plädiert am Sonntag für eine flexible Übergangsphase nach dem EU-Austritt Großbritanniens:

Die Komplexität der Handelsverhandlungen und die logistischen Erfordernisse neuer Zollkontrollen sind derart umfangreich, dass drei oder sogar fünf Jahre ein realistischerer Zeitrahmen wären. Ehe es dazu kommt, sind zwei Anmerkungen zu machen. Die eine ist, dass ein ideales Ergebnis der Brexit-Gespräche darin bestünde, dass das britische Volk sich entscheidet, die EU am Ende doch nicht zu verlassen. Allerdings ist eine solche Kehrtwende derzeit unwahrscheinlich. Das zweitbeste Ergebnis – jedenfalls nach Auffassung des „Independent“ – ist noch eine reale Möglichkeit. Großbritannien würde dabei im EU-Binnenmarkt bleiben.

Zum Abschluss des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) heißt es in der „Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag“:

Das WEF 2018 war ein guter Jahrgang. Die Rede des französischen Präsidenten Emanuel Macron stieß auf große Beachtung. (...)  Und Präsident Trump war da. Zurück in Wa­shington, leitete er am Samstag einen Tweet weiter: Der zeigt, wie sich „Milliardäre und CEO“ im Kongresszentrum schon eine Stunde vor seiner Rede einreihten, um sie auf keinen Fall zu verpassen. „Wie Teenies an einem Pop-Konzert“, heißt es im Tweet. Trump scheint das gefallen zu haben. Man kann davon ausgehen, dass er das WEF nicht zum letzten Mal besucht hat.

Die „Berliner Morgenpost“ schreibt zum Grünen-Parteitag:

Baerbock und Habeck kommen beide, auch wenn sie immer beteuern, die Flügel überwinden zu wollen, aus der Realo-Ecke. Auch das ist positiv: Die Grünen wählen nicht mehr sklavisch nach Flügellogik – einer von links, einer von rechts. Sie überlegen sich, wer die Partei mit Kraft nach vorne bringen kann. (...)  Die Grünen werfen im Jahr 2018 alte Satzungsgrundsätze auf die Müllhalde – sie haben Lust auf Zukunft.

Die „Lübecker Nachrichten“ meinen dazu:

Der verwuschelte Talkshow-Liebling Habeck, der so angenehm floskelfrei spricht, muss nun beweisen, dass er die Grünen nicht nur lässiger führt als seine Vorgänger, sondern sie auch inhaltlich inspiriert, erneuert und für neue Wähler attraktiv macht. Das wird ihm, der bald keiner Regierung und keinem Parlament angehört, nur gemeinsam mit Baerbock gelingen. Schon die ersten Impulse des neuen Duos wirken forscher und mitreißender als die stets nach Zwangsheirat aussehenden Auftritte der blassen Simone Peter und des theatralischen Cem Özdemir. Für Schleswig-Holstein ist Habecks Wechsel ein Verlust, für Deutschland ein Gewinn.

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