Die „Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“ kommentiert das Enthüllungsbuch „Fire and Fury“ über US-Präsident Trump von Michael Wolff:

Keine TV-Serie würde bessere Szenen liefern. Im „Enthüllungsbuch“ steht aber nur das drin, was ein Teil Amerikas schon immer zu wissen glaubte: Trump ist ein großes Kind, paranoid und narzisstisch, mental unfähig für den Job als US-Präsident. Es befriedigt jene Amerikaner, die auch nach einem Jahr nicht darüber hinweggekommen sind, dass ihr Präsident der „Apprentice“-Star Trump ist und auch als mächtigster Mann der Welt nicht aufhört, dummes Zeug zu twittern. Es ist für jene Amerikaner geschrieben, die immer noch hoffen, dass bald Schluss ist mit dem Albtraum. Das dürfte aber nicht so rasch der Fall sein.

Die Londoner „Sunday Times“ bewertet die Protestkundgebungen im Iran:

Es bleibt abzuwarten, wie weit die Proteste gehen werden. Die Behauptung des Chefs der Revolutionären Garden, die „Aufwiegelung“ sei besiegt worden, erscheint verfrüht. Die Proteste gingen danach weiter. Wenngleich es unwahrscheinlich ist, dass sie zum Sturz des Regimes führen, so stellen sie doch eine Warnung dar. Und sie zeigen einem Staat, der sein Geld für die Schaffung eines neuen Persischen Imperiums ausgibt, dass er schwerwiegende Probleme hat.

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ meint zur Zukunft von Präsident Rohani angesichts der Proteste im Iran:

Rohani (...) steht unter Beschuss – aus Teilen der Bevölkerung, aber auch von Gegnern in der Führung. Die werden mit Härte auf die Proteste reagieren, sollten diese weitergehen. So oder so, Rohanis Chancen, Chamenei irgendwann im Amt zu folgen, sind gesunken. Wenn der 78 Jahre alte, kranke Revolutionsführer abtritt oder stirbt, könnte Iran durchaus in eine Krise rutschen. Andererseits kann innerer oder äußerer Druck das Regime auch stabilisieren. Das werden die Iran-Experten in Amerika im Hinterkopf haben, wenn sie überlegen, wie es mit dem Atomabkommen und den Sanktionen weitergeht.

Die „Rheinpfalz am Sonntag“ (Landau) wundert sich über Ergebnisse der CSU-Klausur im Kloster Seeon:

(Man fragt) sich, was die Forderung nach einer „bürgerlich-konservativen Revolution“ soll – nach 60 Jahren ununterbrochener CSU-Regierung in Bayern und nach zuletzt zwölf Jahren (Mit-)Regierung im Bund. Es gärt in der CSU nach der Wahlniederlage vom September. Das versucht sie, mit möglichst hoher Lautstärke zu überspielen. Und sie hat eine Heidenangst vor der Bayernwahl im Herbst.

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