Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ schreibt zum SPD-Parteitag:

Natürlich gibt es gute Gründe für ein erneutes Regierungsbündnis aus Union und SPD. Ein irrlichternder US-Präsident bedroht den Weltfrieden. Der Kampf gegen die Fluchtursachen in Afrika kommt nicht voran. (. . .) Und die EU braucht Antworten, um die schwerste Krise seit ihrer Gründung zu bestehen (. . .) Allerdings sollte man die Risiken nicht verschweigen, die damit einhergingen. Die marginalisierten Schwesterparteien der SPD in den europäischen Nachbarländern dienen als mahnendes Beispiel. Man kann nicht mal ausschließen, dass die deutsche Sozialdemokratie 154 Jahre nach ihrer Gründung zerbrechen würde.

Die „Sächsische Zeitung“ aus Dresden kritisiert SPD-Chef Schulz:

Da hat sich die SPD-Spitze wohl gründlich verschätzt. Die Debatte über eine weitere große Koalition verlief zäher als gedacht. Die Aussicht, in der gegenwärtigen Lage könne sich die SPD besonders teuer verkaufen, beschwichtigte die Gegner nicht. Die große Koalition ist in großen Teilen der Partei so beliebt wie Fußpilz. Es ist das Versäumnis von SPD-Chef Martin Schulz, seiner Partei keine überzeugenden Ziele einer weiteren Regierungsbeteiligung geliefert zu haben.

Die „Freie Presse“ aus Chemnitz sieht in der großen Koalition eine Chance für die SPD:

Wenn die SPD ernst genommen werden will, kommt sie am Regieren nicht vorbei. Denn eine Verweigerung würde den Sozialdemokraten nicht als Stärke ausgelegt, wie es etwa die Jusos glauben, sondern als Hasenfüßigkeit. Und eine Volkspartei mit Angst vor der Macht und ohne Gestaltungsdrang macht sich selbst überflüssig. Noch dazu, wenn sie sich wie die Sozialdemokraten eigentlich in einer Position der Stärke befindet. Sie haben es in der Hand, ob Merkel Kanzlerin bleiben kann, sie können Bedingungen stellen.

Die „Neue Westfälische“ aus Bielefeld schreibt zur zu EU-Klage gegen Ungarn, Polen und Tschechien, die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen:

Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, aber stetig. Gott sei Dank mahlt da überhaupt was im EU-Getriebe. (. . .) Die Verweigerungshaltung von Ungarn, Polen und Tschechien bei der Hilfe für Flüchtlinge ist eigentlich nicht zu fassen. (. . .) Die Regierungen dieser Länder, getrieben von grenzenloser Furcht vor allem Fremden, verweigern nicht nur Kriegsflüchtlingen den Schutz vor Tod und Terror. Diese Länder, die in großem Maß von Subventionen ihrer westlichen Nachbarn profitiert haben, verweigern nun auch ihren Partnern die Solidarität

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