Kommentar zur Lage in den USA Brandredner Trump animierte seine Anhänger zu einem kalten Putsch

Washington · Unser USA-Korrespondent kommentiert die Lage nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington am Mittwoch. Er sieht die Worte Donald Trumps als Auslöser für das Chaos und kritisiert die Parlamentspolizei vor Ort.

 Anhänger des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump stürmten am Mittwoch das Kapitolgebäude in Washington.

Anhänger des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump stürmten am Mittwoch das Kapitolgebäude in Washington.

Foto: dpa/Essdras M. Suarez

So tief der Schock sitzt, überraschen konnte eigentlich keinen, was sich am Mittwoch in Washington abspielte. An jenem 6. Januar 2021, der als schwarzer Tag in die Annalen des amerikanischen Parlaments eingehen wird. Der Mob, der das Kapitol stürmte, als wäre es eine zu erobernde Festung, tat genau das, wozu Donald Trump ihn aufforderte. Mit Schwäche werde man sein Land nicht zurückgewinnen, hatte der Präsident zuvor auf einer Kundgebung gesagt, „ihr müsst Stärke zeigen“. Es waren Worte, die die Gewaltbereiten unter seinen Anhängern als Signal verstanden. Als ein Signal zum Sturm auf die Zitadelle der amerikanischen Demokratie.