Zusammenleben auf engem Raum Lagerkoller und Magerkoller

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, konstatierte einst der Philosoph Thomas Hobbes. In Zeiten der Quarantäne jedoch gilt eher: „Der Mensch ist dem Menschen ein Nervkeks“.

Weil Angehörige oft erst in der Nähe ihr volles Nervpotenzial entfalten, warnen Experten vor dem „Lagerkoller“ und aktivieren damit ein wunderbares Wort. Unterstellt es doch, der Wutausbruch sei allein auf die Enge zurückzuführen.

Viele sind für den Lagerkoller immerhin gut trainiert. Haben sie doch in Großraumbüros, Schulen oder überfüllten Zügen jahrelang solch gereiztes Verhalten studieren oder einüben können. Manche schaffen es allerdings, da versehentlich friedfertig, immer nur zu kleinen Unmutsbezeugungen, dem so genannten Magerkoller.

Beides jedoch erfährt jetzt gerade eine gesellschaftliche Aufwertung. Und selbst Singles können beim Megatrend Lagerkoller mitmachen – sofern sie ihre Wohnung etwa zum Toilettenpapier-Lager gemacht haben. Denn dieses Horten etwa von Vierlagigem lässt auf den Lagen-Koller schließen. Und der ist im Kern ein Lagerkoller, nur etwas verlagert.

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