Unterschätzter Urlaub Was mache ich hier?

Urlaub wird unterschätzt. Denn danach sind Menschen oft nicht mehr in der Lage, sich reibungslos in den gewohnten Stresswahnsinn des Alltags zu integrieren. Und mancher schwere Fall fragt sich am Tag nach dem Urlaub fassungslos: Was mache ich hier?

Urlaub wird unterschätzt. Denn danach sind Menschen oft nicht mehr in der Lage, sich reibungslos in den gewohnten Stresswahnsinn des Alltags zu integrieren. Und mancher schwere Fall fragt sich am Tag nach dem Urlaub fassungslos: Was mache ich hier?

Schon beim Frühstück geht er nicht mit der gewohnten Effizienz vor und blickt mit der Kaffeetasse in der Hand versonnen aus dem Fenster. Am Arbeitsplatz hat er sein Passwort vergessen, und selbst routinierte Schritte fallen ihm nicht mehr ein. Ja, es kommt ihm sogar der kühne Gedanke: Er könnte seine Zeit jetzt anders verbringen. Und besonders schockierend: Es ist ihm ganz egal, womit. Manchmal denkt er sogar an nicht-intellektuelle charmante Seinsformen. Oder abgekürzt: nichts. Dieser Zustand der gelassenen Verblödung wird gemeinhin als „Erholung“ verharmlost, hat aber schwere Folgen. So denken Urlaubsrückkehrer erschreckend oft gleich wieder an den nächsten Urlaub. Und damit im Grunde natürlich nur an das Wohl ihrer Kollegen: Denn in dem Was-mache-ich-hier-Zustand, in dem sie sich befinden, möchten sie sich den Kollegen einfach nicht zumuten.

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