Glosse Verlorene Lebensqualität

Jede Stimme zählt, heißt es vor Wahlen. Und wie wahr das ist, merkt man erst, wenn die eigene Stimme weg ist – verstummt in diesem Fall durch die böse Diktatur einer Halsentzündung.

 (Symbolfoto).

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Foto: dpa

Denn ohne Stimme fallen die allseits beliebten Hobbys Jammern, Meckern und Lästern weg, das ist eine schwere Einschränkung der Lebensqualität. Allein gegen diesen Umstand bleibt nur der Protest. Der stumme Protest mit einem hier fälschlich stimmlosen „S“. Zudem ist es ohne Stimme nicht möglich, diese zu erheben. Denn unsensible Mitmenschen reagieren leider nicht auf empörte Lippenbewegungen. Das würde einem die Stimme verschlagen, wenn man noch eine hätte.

Immerhin bleibt als Trost, dass das eigene Lautorgan nun etwas mit der Stimme der Vernunft gemeinsam hat. Schließlich ist auch diese oft nicht zu hören.

In Hessen droht nun aber eine besondere Härte: Kaum sind Menschen dort wieder bei Stimme, sollen sie am Sonntag bei der Landtagswahl schon wieder ihre Stimme abgeben. Aber das ist bitter nötig, wird diese doch von anderen dringend gebraucht. Denn die mit den Stimmverlusten reden nach der Wahl immer am meisten.

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