Glosse Vorsicht, Wanderer!

Es wurde, wie Karl Valentin als Wanderer gesagt hätte, bereits alles erwandert. Aber noch nicht von allen. Und deswegen wandern die Deutschen weiter – in der Pandemie mehr denn je.

Während 2014 laut einer Studie 69 Prozent der „deutschsprachigen Bevölkerung“ aktive Wanderer waren, sind es nun vermutlich schon 99,9 Prozent – wenn richtig gezählt wird. Denn gefühlte Wanderer sind bereits Spaziergänger mit festem Schuhwerk, die festen Schrittes zum nächsten Café wandern. Und Touren können schon Gänge zum Supermarkt sein, die länger als 15 Minuten dauern.

Zudem fühlen sich viele, die zur Arbeit gehen oder auch nur ihre Schwiegereltern besuchen, als Wanderer zwischen den Welten. Allerdings müssen sie sich fragen, welches Schuhwerk sich dafür eignet.

Und kein Wanderer braucht nur so weit zu gehen, wie ihn die Füße tragen. Nein, es gibt Radwanderer, Flusswanderer – und sogar erstaunlich viele Autowanderer. Nur nennen diese die Stunden, in denen sie stehend gemeinsam die schöne Umgebung betrachten, erstaunlicherweise nicht Autowanderung. Sondern Stau.

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