Glosse Vögel ohne Privatsphäre

Die Gartenvögel könnten den Frühling so sehr genießen, wäre da nicht der Mensch. Denn der erschreckt sie mit seinem plump-lauten Verhalten nicht nur bei wichtigen Balzvorgängen, er verfolgt sie auch noch mit seinen Blick.

Richtig unheimlich! Vögel phantasieren bereits vom Gruselfilm „Die Menschen“, wo ganze Schwärme davon auftreten. Da viele Gartenbesitzer nun ständig zu Hause sind, haben die Vögel kaum noch Ruhe. Mal rufen die Flügellosen „Guck mal, wie niedlich“, mal machen sie peinliche Pfeif-Versuche. Noch schlimmer könnte das bei der „Stunde der Gartenvögel“ werden, zu der der Naturschutzbund Nabu wieder aufruft. Vom 8. bis 10. Mai sollen Naturliebhaber eine Stunde lang das Treiben der Piepmätze beobachten und die Zahl der Tiere melden. Ja, wo bleibt da deren Privatsphäre?

Ein Vogel möchte auch mal in Ruhe flirten, schimpfen oder die Flügel hängen lassen, ohne dass es jemand festhält. Und werden Piepdaten wirklich nach zehn Flügelschlägen gelöscht? Viele Vögel berufen sich gern auf die DGSVO, von der die Menschen oft reden. Obwohl es Spatzen von den Dächern pfeifen: Das heißt gar nicht „Datenschutz-Grundsicherung Vogel“.

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