Das Ende der Ikea-Literatur Künftig ohne Katalog

Es wird dunkler in Deutschland, vor allem literarisch. Denn eines der wenigen Werke, die fast jeder kannte, wird künftig nicht mehr aufgelegt: der Ikea-Katalog.

Dabei bildete er als „Sofa Fiction“ eine eigene Gattung, die nun mit ihm ausstirbt. In dieser Ikea-Welt passte einfach alles zusammen – stilistisch natürlich nur, nicht beim Zusammenbauen. Und auch die etwas schlichte Handlung („Eine glückliche Familie wohnt“) wurde von den spektakulären Regal-Protagonisten mehr als wettgemacht: Gab es doch Helden wie Billy, Kallax oder Ivar, die einfach alles mit Würde trugen, was man ihnen auferlegte.

Oft verbargen diese schwedischen Heroen sogar ein Geheimnis: „Billy Buche“ etwa, der später ein rätselhaftes Ende fand, hatte zwischenzeitlich verschiedene Farben und bestand aus Spanplatten! Generell gab es viel Span – vermutlich entstand daraus das Wort „Spannung“.

Die nun entstehende Lücke können Internetseiten oder andere Bücher nicht füllen. Denn mancher Roman reißt seinen Leser zwar vom Hocker. Aber ohne Ikea-Katalog wird er nie wissen, wie der Hocker überhaupt heißt.

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