Aschermittwoch in Corona-Zeiten Asche aufs Haupt

Der Pandemie ist nichts heilig. So soll in diesem Jahr die Auflegung der Asche – ein Zeichen der Buße – am Aschermittwoch stumm erfolgen, wie es in einer Note der Liturgiekongregation heißt. Keine biblische Mahnung: „Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück“.

SZ-Glosse: Aschermittwoch in Corona-Zeiten
Foto: Robby Lorenz

Verkraftbar in einem Jahr, das die Erinnerung an die eigene Sterblichkeit wie eine Monstranz vor sich her trägt – und in dem kaum jemand etwas Sündiges tun konnte.

Beim politischen Aschermittwoch halten sich hingegen auch diesmal die Partei-Spitzen gegenseitig vor, wofür sie Abbitte zu leisten haben. Allen voran CSU-Chef und Kanzleranwärter Markus Söder, dessen Platz in Bayern ist, wo er nicht nur von oben auf die längste Tradition blickt, sondern auch auf die vierthöchste Zahl von Corona-Fällen bundesweit. Wenig niedriger sind sie in Nordrhein-Westfalen, wo sein Gast, CDU-Chef und Kanzleranwärter Armin Laschet, ebenfalls keinen Grund zur Buße sieht. Wie gut, dass FDP-Chef Christian Lindner, der lieber nicht als falsch regiert, auch in der Krise risikolos der ewige Besserwisser bleiben kann. Da hilft im Wahljahr nur beten: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

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