Glosse Stranden mit der Bahn

Die Zeit der Schiffbrüchigen, die auf einsamen Inseln stranden, ist fast vorbei. Schließlich steht auf vielen einsamen Inseln bereits ein Luxusressort, und das W-Lan am Ende der Welt ist besser als in Deutschland.

Doch dafür, dass der schöne Brauch des Strandens nicht verlorengeht, sorgt die Deutsche Bahn.

So lässt sie durch Verspätungen Fahrgäste ihre Anschlüsse verpassen und auf Umsteigebahnhöfen stranden. Orte sollen aus Rücksichtnahme nicht genannt werden, aber zufällig sei der Autor Micky Beisenherz zitiert: „Wie viele Stunden meines Lebens habe ich schon in Hannover verbracht. Und niemand will nach Hannover.“ Immerhin ist der Gestrandete der Bahn nicht allein. Und wie bei Robinson Crusoe spielt Freitag eine besondere Rolle. Dieser sorgt für das Ende der Einsamkeit, bei der Bahn sogar für Massenstrandungen, die sonst nur von Walen bekannt sind.

Dennoch lässt sich der Situation Positives abgewinnen. Wird doch ein Bahnhof dann intensiv und mit allen Sinnen erfahren. Und auch beim Bahnstranden gibt es Sand, zumindest hinterher. Denn bei der nächsten Pünktlichkeitsstatistik wird er den Kunden in die Augen gestreut.

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