Glosse Karneval im Klimawandel
Was war es doch mal ehedem / in unserer Fastnacht so bequem. /Kostüme waren dick gefüttert, /damit der Narr darin nicht zittert. /
Und flog er aus der Kneipe raus, /nüchterte er im Kalten aus. /Dann konnte er zur nächsten wanken, /um seine Leber zu betanken.
Doch dann kam, ei schau her, wie dumm, /die Welt ins Klimakterium. /Mit Hitzewallung auch im Winter, / mal vor der Fastnacht, mal dahinter. /
Nun schwitzt der Narr unter Perücken / und leidet unter Wetterzicken. /Statt sich mit andern warmzuschunkeln,/sieht er nur noch die Schweißperl’n funkeln. / Durch Sturm verrutscht die Pappenas’, /da macht das Feiern wenig Spaß.
Doch eigentlich passt es ja prima: /Verrückt der Mensch, verrückt das Klima./ Der Winter will sich auch verkleiden, /um als Lenz besser abzuschneiden./ Die Narren müssen’s akzeptieren, /Sei’s aufrecht, sei’s auf allen Vieren./
Schließlich gilt heute ohnehin: /Wer denkt, hat zu viel Disziplin. /Denn ruft auch der Verstand hell „au!“/,so hört der and’re nur: „Helau!“