Wetter, Wetter, Wetter Gefühlter Regen

Von gefühlten Temperaturen ist schon lange die Rede. Dabei ist ein Aspekt des Wetters aktuell noch wichtiger: der gefühlte Regen.

 Ein Schwan bei strömenden Regen.

Ein Schwan bei strömenden Regen.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

So sagt die Litermenge pro Quadratmeter noch nichts über das persönliche Schlechtwetter-Empfinden aus. In Berlin etwa wurden überschwemmte Straßen schon als Ausnahmezustand bewertet. Die Polizei im ebenfalls stark verregneten Oldenburg sagte dagegen zu übergelaufenen Gullideckeln: „Nichts Dramatisches.“ Offenbar gilt: Die Regen-Empfindlichkeit ist in der Großstadt und im Süden größer. Weil entweder immer ein Gebäude zum Unterstellen da ist oder die Abhärtung fehlt.

Auch die Sprache verrät große Unterschiede in der Einstellung. „Ergiebiger Dauerregen“ etwa klingt so, als hätten die Wolken erfolgreich produziert und exportiert. „Wolkenbruch“ weckt schmerzhafte Assoziationen. „Kurze Schauer“ wirken wie ein Wetterverhalten, das vom Normalfall Sonne abweicht. Das zeigt, dass die Grenzen so fließend sind wie der Niederschlag selbst. Und mancher ist nicht mal in der Liebe oder im Job sicher. Denn selbst wenn er sich dabei drinnen aufhält, kommt er trotzdem vom Regen in die Traufe.

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