Schwieriger Feiertag Pfingsten und Geist

Das Pfingstfest hat es schwer. Gerade mal mit einem eigenen Gruß bedacht („Frohe Pfingsten“), kann es sich doch nicht durch spannende Geschenkrituale hervortun.

Das schwächt es schon mal in der Konkurrenz mit Weihnachten und Ostern – und dann geht es auch noch um den Heiligen Geist, der sich als Tischdeko gar nicht eignet.

Und überhaupt: Geist! Dieses Wort ist heute selbst in irdischen Bezügen kein Anreiz mehr, klingt elitär. In Diskussionen geht es bekanntlich längst ohne, in der Politik häufig auch. Geistreiche Wortspiele geraten ins Hintertreffen, weil sie sich so schlecht brüllen lassen. Und an vielen Themen scheiden sich die Geister, die dann gar keiner gerufen haben will.

Die einzigen, denen Geist gern zugesprochen wird, sind erstaunlicherweise die technischen Geräte, selbst die ohne künstliche Intelligenz. Und hier lässt sich mit großer geistiger Anstrengung sogar ein kleines Pfingstphänomen erkennen. Denn wenn manche vor ihrem geistigen Auge ihre Waschmaschine kaputtgehen sehen, denken sie: „Hoffentlich gibt die nicht zu Pfingsten den Geist auf! Denn dann kommt kein Handwerker.“

Frohe Pfingsten!

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