Oktoberfest-Auftakt Wiesn, wie issn?

Wenn diesen Samstag das Oktoberfest beginnt, so staunen Nicht-Bayern oft nicht nur über das archaische Brauchtum. Sondern auch über den Begriff „Wiesn“. Dieser suggeriert nicht nur eine friedliche Grünfläche, die sich vom realen Festgetümmel um etwa 7,9 Millionen Maß-Krüge unterscheidet.

Er hat auch nur ein „E“, während der Veranstaltungsort Theresienwiese so viele davon hat. Wie kann das sein?

Möglicherweise handelt es sich um ein Zugeständnis an das alkoholbedingte Genuschel. Lässt sich doch beim Torkeln aus dem Festzelt „Wiesn“ mit schwerer Zunge einfach besser sprechen als „Wiesen“. Oder es handelt sich um einen neuen sprachlichen Trend, der erst noch in den Rest Deutschlands schwappen wird. Womöglich auch nach „Bremn“ oder „Hessn“.

In der Umgangssprache sind Wort-Enden ohnehin vom Aussterben bedroht. Statt „Wie geht es Dir eigentlich?“ heißt es oft nur noch: „Wie issn?“ Aber gerade diese Worte sollten bis 6. Oktober nicht leichtfertig dahingesagt werden, schon gar nicht beim Einsteigen in ein süddeutsches Taxi. Sonst landet der Sprecher noch versehentlich auf dem Oktoberfest.

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