Es ist die Zeit, in der man sich am wohlsten fühlt, wenn Vorratskammern, Regale, Keller gut gefüllt sind. Man möchte für den Winter horten.

Obwohl wir das gar nicht mehr nötig haben, weil sich jederzeit alles was Herz und Magen begehren, käuflich erstehen lässt. Und dennoch, naht die kühlere Jahreszeit, kommt der unausrottbare Hort-Reflex zum Tragen. Vielleicht auch, weil es Spaß macht, Dinge zu sammeln. Teedosen, Kaffeetassen, Schokoladetafeln, Knöpfe, Buntstifte, Wollknäuel, Kladden, Kastanien, Kissenbezüge, Steine, Schneckenhäuser, Bücher natürlich…

Je mehr wir um uns herum anhäufen, desto eher können wir uns wie in einer warmen, kleinen Höhle fühlen. Und die wird man ja nun bald brauchen. Warten Sie nur ab, binnen kurzem heulen die ersten Herbststürme um die Hausecken, und Sie werden froh sein, wenn Sie eine erkleckliche Auswahl an Kaffeetassen im Schrank aufgetürmt haben, um heiße, koffeinhaltige Flüssigkeit hineinzufüllen.

Eine gut ausgestattete Höhle ist äußerst gemütlich, einerseits. Andererseits wäre ein Sammler noch nie sehr weit gekommen, hätte er nicht des Öfteren mal Neues ausprobiert.

Sammeln lassen sich nicht nur Sachen und Lebensmittel, sondern auch Erfahrungen. Durch den allerschönsten, von fedrigen Wolkenbäuschen nur leicht durchzogenen Herbsthimmel ist neulich ein Ballon gefahren, recht niedrig über den Dächern. Man konnte die Leute in der Gondel erkennen, sie winken sehen und das imposante Ballonfeuer fauchen hören. Unten im Gras zirpten dazu die Grillen.

Vor dem Winter, glaube ich, sollte ich meine Höhle noch einmal verlassen und in den Himmel aufsteigen,  Ballon fahrender Weise, versteht sich….