Glosse Zwischen den Broten

Manche glauben, zwischen dem guten alten Butterbrot und dem Sandwich lägen Welten. Dabei sind es nur etwa sechs Wochen.

Denn am 27. September wurde der Tag des Deutschen Butterbrots begangen, der Welttag des Sandwichs folgt nun morgen. Die belanglosen Wochen dazwischen gelten folgerichtig als Zeit zwischen den Broten. Und die endet nun endlich. Macht sie doch die Zerrissenheit des modernen Menschen deutlich – zwischen der traditionellen Stulle und dem globalisierten Sandwich. Da verwundert es nicht, dass sich mancher bei der Arbeit oder im Generationenkonflikt in einer Sandwich-Position befindet, aber sich gleichzeitig die Butter vom Brot nehmen lässt.

Eines aber zeigen beide Brotformen: Der Toast ist abgeschmiert. Wird doch ein nationaler Toast-Tag nur in Großbritannien am letzten Donnerstag im Februar begangen – rückt also mit dem dann vermutlich erfolgten Brexit in noch weitere kulturelle Ferne. Das mag an modernen Reinlichkeitsvorstellungen liegen. Denn ein Toast fällt bekanntlich immer mit der gebutterten Seite auf den Boden. Und wird ein Toast ausgesprochen, ist sogar alles in Butter. Igitt!

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