Glosse Poker mit Päckchen

Früher hatte jeder sein Päckchen zu tragen. Heute tragen Paketdienste alle Päckchen und fluten damit die Haushalte. Nicht ganz zufällig natürlich. Denn in der Pandemie spielen viele Päckchen-Poker.

Wer nämlich im Internet etwas bestellt, kann oft nur darauf tippen, wann es wohl eintrifft. Das ist ähnlichen Zufällen ausgesetzt wie etwa Bingo, bringt aber als Spannungsmoment noch die Nachbarn ins Spiel. Denn wer seine Wohnung nur für eine Stunde zum Joggen verlässt, kann sich fast sicher sein: Gerade jetzt kommt sein Päckchen an – aber eben nicht bei ihm.

Unklar ist allerdings, ob Wohnungen bald ein eigenes Päckchenzimmer zum Stapeln der Kartons benötigen. Schließlich könnten diese theoretisch für Rücksendungen benötigt werden, was de facto aber oft gar nicht möglich ist. Denn in dem Moment, wo sich der Kunde dafür zur Post begäbe, kommt vermutlich schon wieder ein neues Päckchen an. Und das ist irgendwann einfach nicht mehr zu packen.

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