Glosse Warten aufs „Ja mei!“

Die Entfremdung von Mensch und Natur schreitet voran. So erkennen laut einer Studie nur 40 Prozent der Bayern heimische Vögel. Und umgekehrt mag es noch schlimmer aussehen.

Denn wie Spatzen, Gänse oder was auch immer von den Dächern pfeifen, erkennen 85 Prozent der Vögel auch keine Bayern mehr. Das liegt daran, dass das Männchen außerhalb der Wiesn-Balzzeit kaum seine charakteristische Lederhose und das Weibchen selten Dirndl trägt. Denn der Bajuware hat sich in mehreren, großteils bedenklichen Evolutionsschritten seiner bundesdeutschen Umgebung angepasst. Und der Sammelplatz Oktoberfest wurde für dieses Jahr erneut abgesagt!

Auch seine Laute, anhand derer ihn Vögel oft eindeutig identifizierten, haben sich verändert. Manche Bayernkundler stehen zwar früh auf und warten auf den charakteristischen Ruf „Ja mei“. Aber der ertönt immer seltener.

Piepmätze beratschlagen daher bereits, ob sie den Bayern auf die Rote Liste der gefährdeten Menschenarten setzen sollen. Doch das Problem ist: Rot schreckt den Bajuwaren erst recht ab.

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